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Patient*innen begleiten und Praxisluft schnuppern

Elisa leistet ein FSJ im Rettungsdienst des DRK Münster

Elisa ist 18 Jahre alt, kommt aus Münster-Wolbeck und hat 2023 ihr Abitur gemacht. Anstatt danach direkt an die Uni zu gehen, hat sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankentransport beim Rettungsdienst des DRK Münster entschieden. Im Interview gibt sie uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und erzählt, warum sie ein FSJ immer empfehlen würde.

Wie bist du zu deinem Freiwilligendienst gekommen?
Ich wollte nach der Schule nicht direkt mit dem Studium anfangen. Ich möchte zwar studieren, aber ich finde es sehr wertvoll, erst einmal andere Erfahrungen zu sammeln und mich weiterzuentwickeln. Da ich den Bereich des Rettungsdienstes sehr interessant finde, hat das sehr gut gepasst.

Warum hast du dich für den Rettungsdienst als Einsatzstelle entschieden?
Ich überlege, Medizin zu studieren, daher habe ich ein grundsätzliches Interesse und finde es toll, einen Einblick in den medizinischen Bereich zu bekommen. Deshalb ist der Rettungsdienst eine spannende Einsatzstelle für mich. Da mein Vater ehrenamtlich beim DRK aktiv ist, war mir der Bereich und das DRK außerdem schon vertraut.

Was sind deine Aufgaben im FSJ?

Die Hauptaufgabe im Krankentransport ist natürlich auf dem Auto zu fahren und sich um die Patient*innen zu kümmern. Außerdem sorgen wir dafür, dass im KTW alles vollständig und sauber ist. Hier auf der Wache füllen wir das Lager auf und kümmern uns um die Bürokratie. Neben der Arbeit auf der Wache mache ich meine Ausbildung zur Rettungssanitäterin.

Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit?
Ich habe sehr nette Kolleg*innen und die Arbeit an sich macht mir sehr viel Spaß. Jeden Tag gibt es etwas Neues und man sitzt nicht den ganzen Tag am Schreibtisch, sondern hat viel Kontakt zu Menschen und erlebt viel. Außerdem gefällt mir, dass man so viel lernt. Wir machen gerade eine Umstrukturierung durch, es gibt Personalwechsel und wir sind umgezogen. Das war nicht immer einfach, aber ich nehme das als Herausforderung, um daran zu wachsen.

Was sind weitere Herausforderungen, mit denen du in deinem Freiwilligendienst umgehen musst?
Natürlich gibt es auch Herausforderungen bei der Arbeit selbst. Ich musste mich an einige Dinge gewöhnen, über die ich mir vorher keine Gedanken gemacht habe. Es heißt immer, dass die Kommunikation mit den Patient*innen wichtig ist und man einfach mit ihnen reden soll. Am Anfang war ich etwas unsicher, vor allem wenn es um besondere Situationen ging, zum Beispiel wenn wir eine Person ins Hospiz bringen. Ich wusste nicht genau, was ich mit den Patient*innen reden soll, weil man auch nicht weiß, was sensible Themen für sie sind. Da musste ich ein bisschen reinwachsen.

Was hast du in deinem Freiwilligendienst gelernt? Wie hast du dich weiterentwickelt?
Ich glaube, dass man sehr schnell relativ selbstständig wird. Man lernt viel in Bezug auf Kommunikation, vor allem auch mit den Patient*innen. Im Vergleich zur Schule ist es natürlich etwas ganz anderes einen richtigen Berufsalltag zu haben. In der Schule hat man immer den gleichen Rhythmus, man muss sich im Prinzip um fast nichts kümmern. Hier sind die Arbeitszeiten immer unterschiedlich, es gibt andere Herausforderungen und Probleme, aber auch andere Dinge, die Spaß machen.

Inwiefern unterstützt dich das DRK als Träger bei deinem Freiwilligendienst?
Das DRK als Träger nehme ich vor allem durch die Seminare wahr. Die Seminarplanung war aufgrund meiner Ausbildung zur Rettungssanitäterin etwas schwierig, da sich die Seminare und die Lehrgänge teilweise zeitlich überschnitten haben, was nicht so einfach zu koordinieren war. Aber das Team Freiwilligendienste war immer sehr nett und wir haben gemeinsam eine gute Lösung gefunden. Ich bin jetzt in zwei Seminargruppen, das ist eigentlich gar nicht so schlecht für mich, weil ich dadurch mehr Leute kennenlerne.

Hast du schon Pläne oder Ideen was du nach deinem Freiwilligendienst machen willst?
Ich möchte sehr gerne studieren, wahrscheinlich Medizin oder Lehramt. Hoffentlich klappt das hier in Münster und dann möchte ich schauen, dass ich neben dem Studium weiter KTW fahre, im besten Fall auch hier beim DRK auf der Wache, da schaue ich gerade, ob das möglich ist. Wenn das neben dem Studium klappt, würde ich mich auf jeden Fall freuen, meine Tätigkeit hier weiterzuführen.

Was würdest du potenziellen zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Ich würde ein FSJ immer weiterempfehlen. Ich find es einfach wichtig, direkt nach der Schule etwas "in der richtigen Welt" zu machen und nicht direkt mit dem Studium anzufangen. Natürlich gibt es Leute, für die das gut funktioniert, aber in der Schule lernt man nur und an der Uni, gerade wenn man Medizin studieren will, lernt man auch sehr viel. Wenn man zwischendurch ein FSJ macht, kann man vorher schon mit Patient*innen in Kontakt kommen, den Bereich kennenlernen und sich ein Bild machen. Man lernt einfach unglaublich viel.

"Ich habe sehr nette Kolleg*innen und die Arbeit an sich macht mir sehr viel Spaß. Jeden Tag gibt es etwas Neues und man sitzt nicht den ganzen Tag am Schreibtisch, sondern hat viel Kontakt zu Menschen und erlebt viel", fasst Elisa ihr FSJ im Rettungsdienst des DRK Münster zusammen.