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Weichenstellung für die Zukunft

Michelle macht ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Klinikum Dortmund

Eigentlich wollte Michelle Erzieherin werden, erzählt sie. Nach ihrem Fachabitur im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen folgte dann das Praktikum im Kindergarten und die Erkenntnis: „Das ist überhaupt nichts für mich.“ Und dann ging es Michelle wie vielen anderen jungen Menschen, die auf der Suche nach einer passenden Ausbildung oder einem richtigen Studium sind. Ihr Plan B hieß dann: Freiwilliges Soziales Jahr!

„Sich ein Jahr lang umschauen zu können, zu gucken, ob dieser Bereich einem liegt und sich neu orientieren zu können, das ist schon klasse.“ Jetzt leistet sie ein Jahr lang ihren Freiwilligendienst auf der Neurologischen Station im Klinikum Dortmund. Morgens um sieben Uhr startet der Klinikalltag für die 18-jährige. Patient*innen müssen gewaschen werden, Frühstück ausgeteilt, Essen angereicht, Kisten aufgefüllt, Briefe und Proben abgeholt und Tische gereinigt werden. Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Krankheitsbilder der Patient*innen. Auf ihrer Station hat sie etwa mit Schlaganfall- oder Epilepsie-Patient*innenn zu tun, genau wie mit Menschen, die wegen einer Migräne behandelt werden. Einige Patient*innen bleiben mehrere Wochen auf der Station, andere keine 24 Stunden.

Gute Einarbeitung und Routine helfen, die Herausforderungen des Stationsalltags zu meistern!
„In den ersten zwei Wochen wurden mir alle Bereiche und Aufgaben ausführlich erklärt“, sagt sie. „Ich bekam hier einen super Einblick in die Tätigkeitsfelder der Krankenpflege. Nach einer Zeit kommt dann Routine rein. Man lernt die Aufgabe kennen und sich gut einzuschätzen, was man schon gut kann und was nicht.“ Sie ist sich aber sicher: „Die Arbeit hier ist bestimmt nicht für jeden etwas.“ Denn viele Patient*innen auf der Station sind psychisch erkrankt. Da kommt es schon mal vor, dass Patient*innen scheinbar grundlos unhöflich werden. „Das muss man dann aushalten können und das Verhalten eben auf die Krankheit zurückführen und nicht persönlich nehmen.“ Wichtig sei es dann im Team über solche Situationen zu sprechen.
Verantwortung tragen und daran wachen
Sie ist froh unter ihren Kolleg*innen als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu sein und ihre Aufgaben selbstständig erledigen zu können. Klar ist aber auch, dass sie keine ausgebildete Fachkraft ist. Gewisse Aufgaben sind für sie daher tabu: „Infusionen anschließen, Spritzen geben oder Medikamente verteilen sind keine Aufgaben für mich. Aber ich kann dann immerhin alles vorbereiten und somit unterstützen.“ Sich um andere Menschen kümmern, Verantwortung übernehmen und in den Berufsalltag eines Krankenhauses reinschnuppern, all das verändert einen, sagt Michelle. „Der Kopf hat sich weiterentwickelt, ich bin durch die Zeit im FSJ viel erwachsener geworden! Ich hätte vorher niemals jemanden offen auf der Straße angesprochen, ob ich ihm zum Beispiel helfen kann. Wenn ich aber täglich in ein Klinikzimmer reingehen und dort die Personen ansprechen muss und ihnen einen guten Morgen wünsche, dann lernt man das automatisch.“

Aus ihrem Plan B hat sich Plan A entwickelt: Michelle bewarb sich nun erfolgreich auf einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum Dortmund. „Das ist genau das, was ich machen will“, sagt sie begeistert und freut sich, dass sie jetzt weiß, wie es in ihrem Leben weitergeht.