"Antonia will's wissen!": Zwei Tage bei der Blutspende!
Wie läuft es hinter den Kulissen bei der Blutspende ab? Wie ist es, im Bereich der Blutspende ein FSJ zu machen? Ich bin diesen und noch ganz anderen Dingen für euch auf den Grund gegangen. An zwei Tagen habe ich Fragen gestellt, mit angepackt und die FSJ-lerin Ashley für euch interviewt. Wie es war, erfahrt ihr hier!

Vorbereitungen für die Blutspende: Was muss alles erledigt werden?
Angefangen hat der Tag für die Freiwillige Ashley und mich um 7:45 Uhr. Auf dem Innenhof vom DRK Münster habe ich mich mit Ashley getroffen.
Ashley macht seit Anfang August 2021 ein FSJ beim DRK Münster im Bereich der Blutspende und der Ersten Hilfe. Unsere erste Aufgabe war es, das Auto für die Blutspende zu packen. Schokolade, Cola, Wasser und Tüten mit verschiedenen Snacks für die Menschen, die bereit waren ihr Blut zu spenden.. Eine Aufgabe von Ashley ist zum Beispiel, diese Tüten zusammenzupacken. Die Getränkekisten lagern im Keller des DRK Münster und müssen alle, meist von Ashley alleine, in das Auto geschleppt werden. Am Morgen also schon ein kleines Workout!
Übrigens hat unser Tag schon sehr lustig angefangen und somit das Kennenlernen sehr erleichtert. Ashley hat am Vortag vergessen, das Licht des Autos auszuschalten und deshalb ist uns die Batterie am Morgen abgesoffen und wir sind nicht vom Fleck gekommen. Ein paar Kollegen haben uns dann geholfen, den Wagen wieder ans Laufen zu bringen.
Die Fahrt zum Einsatzort: Wo fand die Blutspende statt?
Während der Fahrt nach Wolbeck konnten wir uns unterhalten und gut kennenlernen. Wir waren schnell auf einer Wellenlänge und haben uns sehr gut verstanden. Die Blutspende hat an diesem Tag an der Fachschule für Landwirtschaft und Gartenbau in Wolbeck stattgefunden.
Es war ein interner Blutspendetermin, denn alle Spender*innen kamen von der Fachschule. Vor Ort ist noch der Freiwillige Tristan dazugekommen. Wir haben alles aus dem Auto geladen und wurden von einer Lehrerin der Schule empfangen. Die hat uns dann gezeigt, wo wir die Sachen hinstellen können.
Anschließend haben wir die Verpflegung in der Cafeteria der Schule aufgestellt, sodass sich alle Spender*innen nach der Spende etwas, coronakonform, nehmen können. Seit Corona ist es leider nicht mehr möglich, ein „klassisches“ Buffet, wie man es sonst oft von der Blutspende kennt, aufzubauen.
Teambesprechung: Wie soll der Tag ablaufen?
Vor Ort haben wir dann auch das zweite Team, bestehend aus Ärzt*innen und Arzthelfer*innen getroffen und uns kurz besprochen, wie wir die Aufgaben des Tages verteilen wollen.
Das Ärzt*innen Team ist mit einem LKW gekommen und hat alle anderen Materialien wie Liegen, das gesamte Equipment für die Blutentnahme, Kühlboxen für das Blut , die Technik etc. mitgebracht. Als wir gegen 9:30 Uhr angekommen sind, war übrigens alles nötige bereits aufgebaut.
Aufgabenverteilung: Was machen die Freiwilligen?
Tristan hat sich um die Anmeldung der blutspendenden Menschen gekümmert und Ashley und ich haben Anfangs den Ruheraum betreut. In diesen werden die Spender*innen nach der Blutentnahme gebracht, um sich etwas auszuruhen und wir haben dort die Möglichkeit im Notfall (z. B. bei Schwindel) einzugreifen.
Irgendwann bin ich dann auch in die anderen Räumlichkeiten spaziert und habe mir alles angeschaut: Von der Anmeldung über das Gespräch mit der Ärztin vor Ort bis hin zur Blutentnahme und den bereit gestellten Snacks, bei denen alle gerne zugegriffen haben.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass die Freiwilligen wirklich helfen können, dass alles so rund läuft. Gerade bei der Anmeldung haben Ashley und Tristan das Team sehr gut unterstützt. Auch bei Fragen die aufgetreten sind hatten die beiden immer eine passende Antwort auf Lager. Außerdem haben sie die Spender*innen während der Spende begleitet. Sie konnten das Team also maßgeblich unterstützen.
Der zweite Tag in der Blutspende: Dieses Mal in der FH Münster!
Alles ist in etwa so gestartet wie beim letzten Mal, nur etwas später. Wir haben gemeinsam das Auto gepackt und sind dann losgedüst. Die Stimmung war direkt super, weil wir uns beim letzten Mal auch schon so gut verstanden haben. Eins kann ich euch sagen, Lachflashs hatten wir wirklich viele!
Und dann war doch alles etwas anders als beim letzten Mal! Als wir an der Fachhochschule Münster angekommen sind, war ich etwas überrascht. Denn dort war nicht alles wie gewöhnlich aufgebaut. Draußen vor der Kantine der Hochschule stand ein riesengroßer (!!!) DRK-Blutspende LKW. Ich hab mich ehrlich gesagt etwas gefreut, denn ich wollte immer schonmal wissen, wie der von innen aussieht!
Ich bin dann direkt rein und habe das Arztpersonal angequatscht und gefragt, ob ich ein paar Fotos machen darf. Alle waren mega freundlich und Fotos machen war kein Problem. Hier kurz ein paar Props an alle Menschen die ich an den beiden Tagen kennenlernen durfte. Alle waren mega kreativ und haben mir bei Motivideen immer richtig gut geholfen und waren sehr kooperativ!
Sehr viele Erstspender*innen – und eine Besonderheit!
Besonders positiv ist mir, wie bei dem anderen Termin, auch hier aufgefallen, dass es extrem viele Erstspender*innen gab. Das hat uns immer sehr gefreut!
Eine Besonderheit bei diesem Termin war auch, dass man sich zusätzlich auch freiwillig für eine Knochenmarkspende registrieren konnte. Alles in einem war auch dieser Tag sehr interessant und extrem wichtig für die Blutspende!
Mein Interview mit Ashley
Um euch einen direkten Einblick in den Alltag einer FSJ-lerin in der Blutspende zu geben, habe ich Ashley für euch interviewt:
Wie läuft ein klassischer Arbeitstag bei dir ab?
Ashley: Meine Aufgaben sind immer sehr vielfältig. Wenn ich nicht gerade den Seminarraum oder die Autos für einen Erste-Hilfe-Kurs vorbereite, findet man mich auch häufig im Blutspende-Keller. Dort packe ich meistens Lunchtüten für die verschiedenen Termine oder kontrolliere die Bestände der Lebensmittel. Ab und zu helfe ich auch im Bereich Verwaltung oder Ehrenamtskoordination aus, was meinen Einblick in die Arbeitswelt erheblich vergrößert. Viele der Aufgaben erledige ich selbständig, es ist also auch eine meiner Aufgaben, mein Zeitmanagement im Auge zu behalten.
Wieso ein FSJ? Und warum beim DRK?
Ashley: Kurz bevor ich mein Fachabitur beendet hatte, habe ich mich dazu entschlossen erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen. Ich wollte mir etwas Zeit nehmen, um den richtigen Weg zu finden, da ich mir bei meiner beruflichen Orientierung noch nicht sicher war. Anfangs wusste ich gar nicht, dass man ein FSJ im Bereich Blutspende machen kann. Ich habe mich generell für das DRK interessiert und lange recherchiert, bis ich die passende Stelle gefunden habe. Ich habe mich schon früher für die Blutspende interessiert und quasi darauf gewartet, endlich alt genug zu sein, um selber spenden zu können. Der Bereich hat mich von Anfang an angesprochen, neben den persönlichen Interessen hat mich aber auch der Ablauf hinter den Kulissen sehr interessiert.
Was sind die Besonderheiten bei deinen Aufgaben?
Ashley: Das selbständige Arbeiten und das Vertrauen, das dahintersteckt! Mir wurden Aufgaben zugeteilt, zum Beispiel das Kontrollieren der Seminarräume, für die ich alleine zuständig bin. Das zeigt mir, dass ich eine wichtige Rolle im System spiele und es gibt mir Selbstvertrauen. Abgesehen davon gefallen mir die Blutspendetermine sehr gut. Man trifft häufig neue Leute und ist viel unterwegs. Mein Alltag bietet also eine gute Abwechslung zwischen körperlicher Arbeit und Büroarbeit und man bekommt viele verschiedene Einblicke.
Kannst du ein FSJ im Bereich Blutspende und Erste-Hilfe empfehlen?
Ashley: Wer sich für die Bereiche Blutspende und Erste-Hilfe interessiert, ist beim DRK Münster gut aufgehoben. Mit Problemen wird man nie alleine gelassen und das Team ist einfach super! Es macht viel Spaß hier zu arbeiten!
Meine abschließenden Gedanken zur Blutspende
Ich komme zu dem Schluss, dass die Blutspende, hinter den Kulissen, wesentlich interessanter ist als ich erwartet hatte! Was die Teams dort leisten ist extrem wichtig. Ich glaube ich muss nicht erklären, wofür eine Blutspende wichtig ist!
Aber ganz besonders wichtig sind auch hier die Freiwilligen, die ganz maßgeblich unterstützen und sehr viel mit organisieren. Sie helfen beim Aufbau, erklären Interessierten, was auf sie zukommt, betreuen die Anmeldung und sorgen für das Wohlbefinden der Spender*innen. Ein richtiger Knochenjob ist es alle mal!
Auf diesem Wege möchte ich allen Beteiligten danken, dass sie mich so großzügig reinschnuppern und auf ihre Arbeit schauen ließen. Besonders danken möchte ich aber Ashley, die mir sehr freundlich und mit viel Geduld alles erklärt hat. Auch meinen ständigen und nervigen Fragen stand sie jederzeit Antwort. Danke dir, toller Job den du da leistest! Für deine Zukunft wünsche ich dir alles Gute!
In diesem Sinne:
Wir lesen, hören und sprechen uns!
Eure Antonia
PS: Und hier noch ein paar Bilder von den beiden Tagen. Einfach mal durchswipen!
